
Den dritten Stopp unserer Thailandreise legten wir auf Koh Samui ein. Samui war für mich die bekannteste Insel des Landes und der Herkunft der Passagiere auf unserem Flug von Bangkok zu urteilen fest in deutscher Hand. Daher wollte ich hier unbedingt auch einen Teil des Urlaubes verbringen. Im Vorfeld hatte ich ganz unterschiedliche Meinung gehört – von „meine absolute Lieblingsinsel“ bis hin zu „ja, das schaut man sich einmal an und dann nie wieder“ – war alles dabei, Umso neugieriger war ich, mir selbst ein Bild zu machen. Daher ging es für uns mit der Fähre von Koh Phangan wieder zurück zum Bangrak Pier, wo uns bereits ein Hotelmitarbeiter in Empfang nahm und uns die zehn Minuten zum Hotel fuhr. Dass das selbsternannte 5* Luxusresort Melati Beach & Spa etwas abgelegen liegt, war mir bei Buchung zwar durchaus bewusst gewesen, aber WIE abgelegen und vor allem ohne den üblichen Minimarkt, Rollerverleih und Co. wurde mir erst auf der Fahrt bewusst. Leider konnte das Check-in im Hotel meine getrübte Stimmung auch nicht wieder aufhellen… Der dafür zuständige Mitarbeiter war eher am Andrehen irgendwelcher Zusatzleistungen als an unserem Wohlergehen interessiert. Die Zimmer waren (angeblich schon wieder) erst ab 14:00 Uhr, also erst zwei Stunden später, verfügbar und die Zwischenzeit konnten wir nicht wie auf Koh Phangan gemütlich am Strand oder am Pool verbringen, weil bis auf die letzte Liege alle besetzt waren. Dieses Ärgernis sollte uns auch in den nächsten Tagen noch verfolgen, zumal morgens ab 08:00 Uhr schon restlos alle Liegen reserviert waren… Daher entschieden wir uns im einzigen fußläufigen Restaurant, nämlich direkt am Hotelstrand angrenzend, zu Mittag zu essen – bitte nicht nachmachen! So schlecht haben wir im ganzen Urlaub nicht gegessen – und das bei Thai Küche…

Endlich war es zwei Uhr und wir konnten auf die Zimmer. Diese lagen weit von Lobby und Pool entfernt und lediglich der Adults-only-Pool war direkt vor der Tür. Auf dem Weg zum Zimmer fragten wir uns das ein oder andere Mal, was genau an dieser Anlage 5* würdig ist… Überall schauten Rohre aus dem Boden, man sah baufällige Stellen an jeder Ecke, Müll wurde offensichtlich tagelang nicht weggeräumt und und und. Und die Zimmer selbst waren zwar riesig, aber sehr in die Jahre gekommen, sodass dank schier riesiger Spalten an allen Fenstern und Türen gerade am Abend, wenn wir das Zimmer beleuchten mussten, eine Menge ungebetener Vierfüßler zu Besuch kamen. Für die Kinder und mich ein richtiger Alptraum.

Da das Hotel wahrlich nicht der Hit und eben irgendwo im nirgendwo war, musste also schnellstmöglich wieder ein fahrbarer Untersatz her. Diesen fanden wir erneut in Form zweier Roller, die uns von einem deutschsprachigen Verleih am nächsten Morgen ins Hotel gebracht wurden und uns die nächsten Tage treue Dienste erweisen sollten.

Den ersten Ausflug machten wir nur zu zweit ins 20 Minuten entfernte Chaweng und seine Shopping Mall „Central Samui“. Mittags sammelten wir die Kids zum Essen ein und suchten uns ein Restaurant in der Nähe des Fußball-Golfplatzes. Das stand nämlich auf Wunsch der Jungs für nachmittags auf dem Programm. Die große und ich schauten zwar nur zu, aber das Ganze war echt schön angelegt und eine wunderbare Aktivität für die ganze Familie mit einem herzlichen Service!


Fußballgolf Samu
Von dort aus ging es abends auf Empfehlung nach Bophut ins Fisherman‘s Village und seinen Night Market. Viele kleine Läden, die von allem, was man sich vorstellen konnte, nicht gerade täuschend echte Nachbildungen anbieten, aber die Kids hatten mächtig Spaß beim Aussuchen und Verhandeln ihrer Mitbringsel.

Am nächsten Tag ging es diesmal mit alle Mann nach Chaweng ins Einkaufszentrum. Neben einheimischen Geschäften findet man auch Filialen von Starbucks, H&M und UNIQLO. Hier kann man also schon das ein oder andere Stündchen verbringen. Direkt auf dem Platz davor öffnet täglich ein Markt mit Souvenirs, Essen und sonstigem allerlei.
Zurück im Hotel wollten wir den Nachmittag am Strand verbringen. Allerdings ist die Bezeichnung für das bisschen Sand und der winzigen Fläche, in der man im Meer schwimmen durfte, für thailändische Verhältnisse eigentlich schon unverschämt. Da ohnehin – oh Wunder!- wieder keine Liege frei war, versuchten wir unser Glück am Pool. Doch hier bot sich uns das gleiche Bild. Die Kids sprangen daher nur kurz in den Pool, kam aber wenig später etwas angeekelt wieder heraus, da sie mit ihren Taucherbrillen doch wesentlich mehr Dreck entdeckten als ihnen lieb war.




Auch auf Koh Samui sollte das Kulturprogramm nicht zu kurz kommen. Wir besichtigten die bekanntesten Tempel der Insel Plai Laem und Wat Phra Yai. Die waren zwar nicht so imposant wie die Tempel in Bangkok, aber zumindest ich wollte sie mal gesehen haben. zum Mittagessen ging es zum Cocoon Viewpoint – mit Rollern die letzten Meter etwas abenteuerlich und preislich auf jeden Fall teuer, aber der Blick ist wirklich einmalig!
Da der hoteleigene Strand eine Katastrophe war, machten wir einen Ausflug zum Coral Cove Beach, der uns eindeutig wieder versöhnte. Im Vorfeld hatte ich auch viele andere sehr schöne Strände auf Samui herausgesucht. Da der Verkehr aber teils echt nicht ohne war und die Fahrt zu den meisten anderen Stränden mindestens 40 Minuten gedauert hätte, setzten wir unser ganzes Vertrauen in unseren letzten Stopp in Khao Lak und gaben uns mit diesem schönen Ausflug an den Coral Cove Beach zufrieden.

Alles in allem gehören wir nun eher zum eingangs erwähnten Team „jetzt haben wir Samui gesehen, brauchen wir nicht mehr“. Das mag vor allem an den nicht erfüllten Erwartungen an unser Hotel liegen, aber auch an der Insel als solches – irgendwie ist der Funke einfach nicht übergesprungen. Daher freuten wir uns auf den nächsten und damit letzten Halt der Reise in Khao Lak.
In diesem Sinne: แล้วพบกันใหม่
Hilfreiche Links:
www.melatiresort.com
www.rollerverleih-auf-kohsamui.com
https://www.samuifootballgolf.com
https://www.central.co.th/en/store/central-festival-samui