Familienurlaub in Paris: Anreise, Unterkunft, Sightseeing und Disneyland Tipps

Wie jedes Jahr stand im auch im August diesen Jahres ein zweiwöchiger Heimaturlaub an. Dieses Jahr ging es von Chicago nach Paris, weil dort Familienangehörige wohnen, denen wir einen Besuch abstatten wollten, die Flüge mal wieder viel günstiger waren als direkt nach Deutschland…. Und natürlich die olympischen Spiele einen besonderen Anreiz darstellten.
Und so landeten wir nach einem „Red-Eye“ Flug (also einem Nachtflug) etwas müde aber voller Vorfreude am Samstagmorgen des letzten Olympiawochenendes in Paris.

Transport vom Flughafen in die Stadt und zurück

Im Voraus wurde uns geraten, nicht spontan am Flughafen ein Taxi zu nehmen, sondern eines über Uber zu buchen. Da dies auch in den USA unsere Go-to Taxilösung ist und wir für die Kinder sowieso Autositze dabei hatten, klang dies nach einer guten Lösung. Bedacht hatten wir dabei leider nicht, dass die französischen Autos natürlich deutlich kleiner sind als die amerikanischen. Es gab in der Uber App daher überhaupt keine Option, einen Uber XL zu buchen, den wir gut hätten gebrauchen können. Als dann der bestellte Wagen vorfuhr, waren wir glücklich über den Ford Mondeo, der Fahrer aber höchst unerfreut und wenig gewillt, auf dem Vordersitz Platz zu schaffen, sodass 4 Personen und Gepäck Platz fanden. Wir haben es mit Ach und Krach zwar geschafft, ihn davon zu überzeugen, uns doch mitzunehmen, aber die beste Lösung war dies sicher nicht.
Für den Rückweg haben wir uns daher nach einer anderen Lösung umgeschaut und ein Taxi über die Taxiplattform G7 gebucht (https://www.g7.fr/en/). Gerade für Familien kann ich das nur empfehlen! Man kann dort verlässlich Taxen vorbestellen, die Zahl der Reisenden und Koffer angeben und sogar Kinder-Autositze mit buchen. Der Fahrer war pünktlich und freundlich, der gebuchte Van hatte mehr als genug Platz und der Preis war meines Erachtens nach völlig in Ordnung. Wir waren also restlos zufrieden.

Ankommen in Paris und Flanieren im sechsten Arrondissement

Unser Ausgangspunkt für den ersten Tag in Paris war das fünfzehnte Arrondissement. Hier schauten wir bei guten Freunden vorbei, die zurzeit in Paris wohnen und machten uns auf zu einem leckeren französischen Brunch. Unser Ziel: Die Brasserie Des Prés (6 Cr du Commerce Saint-André, 75006 Paris), ein total süßes Restaurant in einer versteckten Gasse, in der sich gut besuchte Brasserie an die nächste reihte. Wir bestellten klassische französische Vorspeisen und ich probierte einen echt französischen Croque Monsieur, der nicht enttäuschte. Definitiv eine Empfehlung!

Da es mittlerweile bereits 15 Uhr war (die Taxifahrt vom Flughafen hatte aufgrund eines olympischen Marathons in der Stadt ewig gedauert und nach dem Nachtflug und einer knappen Stunde Schlaf war keiner in großer Eile das Sightseeing-Programm zu starten) beschlossen wir, einfach ein wenig durchs sechste Arrondissement zu bummeln. Wer sich für französische Marken wie YSL, Chanel, Hermes oder Louis Vuitton interessiert, sollte auf jeden Fall in einer der Boutiquen vorbeischauen. Die Produkte kosten signifikant weniger als in den USA und wer Europa am Ende der Reise wieder verlässt, qualifiziert sich auch für einen steuerfreien Einkauf. Es kann sich also wirklich lohnen, die nächste Handtasche im Parisurlaub und nicht bei Bloomingdales zu kaufen!
Das sechste Arrondissement ist total schnuckelig, mit vielen (mir) bekannten und unbekannten Boutiquen und den üblichen Brasseries und Bars an jeder Ecke.


Ausklingen ließen wir den ersten Tag nach erledigtem Shopping bei unseren Freunden im fünfzehnten Arrondissement. Hier kehrten wir zum Abendessen in eine Eckbar ein bevor es dann weiter nach Fontenay-sus-Bois, einem Vorort von Paris ging, in dem unser Airbnb lag.

Unterkunft und Fontenay-sus-Bois

Fontenay-sus-Bois haben wir als Unterkunftsort gewählt, weil dort unsere Familienmitglieder wohnen, die ja ein Grund für den Paris-Stopover waren. Ein total schnuckeliges Örtchen, das dank der Anbindung ans Zugnetz RER und häufig fahrender Züge super an Paris angebunden ist. Somit stellte sich ein Übernachten dort und eine morgendliche Fahrt nach Paris mit dem RER als gar kein Problem dar. Die Zugfahrt vom zentral gelegenen Bahnhof bis zum Arc de Triomphe (Haltestelle Charles de Gaulle – Étoile) dauerte nur knappe 15 Minuten.
Wir entschieden uns, da wir mit vier Personen und viel Gepäck unterwegs waren, für ein Airbnb und haben wirklich ein glückliches Händchen gehabt. Die Wohnung im vierten Stock (ohne Aufzug…) war räumlich genau das, was wir brauchten und bot sogar einen Blick auf den (weit entfernten) Eiffelturm.

Tag 2: Sightseeing und Adieu Jeux Olympiques

Unseren zweiten Tag in Paris starteten wir mit einem Ausflug zum lokalen Baecker, um uns zum Frühstück einmal durch alle französischen Kostbarkeiten zu futtern. Die Kinder liebten das „Pepito“, ein langes Schokoladencroissant, und auch die Pains au chocolat und Croissants aux amandes waren ein Gedicht!
Gestärkt ging es also auf nach Paris. Der erste Stopp war der Arc de Triomphe. Von dort liefen wir bis zum Place du Trocadéro, um von dort den einzigartigen Blick auf den Eiffelturm zu werfen. Leider war der gesamte Platz noch bzw. schon abgesperrt und in Umbaumaßnahmen, da die olympischen Events abgeschlossen und die paralympischen vorbereitet werden mussten. Durch den Zaun ließ sich aber trotzdem ein wunderschöner Blick auf den Eiffelturm erhaschen, der stolz die olympischen Ringe präsentierte.


Unser nächster Stop war der Louvre. Mit 2 Kleinkindern und den noch stattfindenden olympischen Spielen hatten wir uns bereits im Voraus gegen sämtliche Museumsbesuche und für ein reines Entdecken der Stadt entschieden. Wir schlenderten über den Innenhof des Louvres, machten Fotos vor der ikonischen Pyramide und wollten im Anschluss einen Blick auf das olympische Feuer erhaschen. Leider war der Bereich rund ums Feuer bereits in Vorbereitung zur Abschlusssfeier großräumig abgesperrt und den einzigen Blick, den wir erhaschen konnten, war aus der Ferne.

Der nächste Agendapunkt des Tages: Public Viewing! Wie es das Schicksal so wollte, spielten die USA (unsere „quasi“ Heimmannschaft) gegen Frankreich im Herren-Basketballfinale um eine der letzten Goldmedaillen der Spiele. Nach einem ersten missglückten Versuch, eines der über die Stadt verteilten Public Viewing Orte zu finden, gingen wir zum Public Viewing am Hôtel de Ville. Die Stimmung war toll und die Franzosen fieberten fleißig mit. Unsere Kinder feuerten lautstark das amerikanische Team an. Ob es nur daran lag, dass die USA mit einem Punkt das Spiel und damit die Goldmedaille ganz knapp gewannen? Die Public Viewing Lokalitaeten, die über die ganze Stadt verteilt waren, waren alle sehr einladend und auch in der Regel nicht total überlaufen. Wir hatten etwas Pech, weil natürlich JEDER dieses eine Spiel sehen wollte, aber bereits am Vortag hielten wir im sechsten Arrondissement an und konnten dort in einer Fanzone problemlos eines der Handball-Finals schauen.

Nach erfreulich ausgegangenem Basketballspiel hatte ich noch einen besonderen Wunsch: Aufstieg zu Sacré Coeur. Das letzte Mal war ich vor knapp 20 Jahren in Paris, aber den Blick und das Flair von Montmartre habe ich bis heute nicht vergessen.
Die Metro-Linie 4 brachte uns direkt von Châtelet zur Station Barbès Rochechouart, und den Rest des Weges bewältigten wir zu Fuss. Der Aufstieg zur Kirche ist definitiv nicht ideal für Kinderwagen, es gibt (fast) keine treppenfreien Wege. Man kann aber alternativ mit der Seilbahn fahren, was auch für die Kleinen ein Erlebnis ist. Wie in meiner Erinnerung lohnte sich der Aufstieg: Der Blick war toll und der freudige Trubel hier oben zieht einen in seinen Bann. Vorsicht ist allerdings, wie an jedem touristischen Ort, vor Taschendieben geboten.

Nun hing uns so langsam allen der Magen in den Kniekehlen. Gut, dass wir bereits eine Restaurantreservierung nicht allzu weit von Montmartre weg gemacht haben. Wir kehrten im Lorette (9 Rue Saint-Lazare, 75009 Paris) ein und ließen es uns bei gutem Wein, Escargots und Rindertartar gut gehen. Wer hier in der Gegend ist, unbedingt einmal vorbeischauen. Allein die Nachtische sind einen Besuch wert!

Der Sightseeing-Tag war ein voller Erfolg und wir haben tatsächlich all das, was ich uns auf die Agenda gesetzt habe, gesehen. Durch das gut vernetzte Metro-Netz kann man auch weite Strecken effizient zurücklegen. Aber Vorsicht: Kaum eine Metro-Station ist barrierefrei, das heißt Metrofahren mit Kinderwagen heißt viel Kind rein, Kind raus, Kinderwagen klappen… nach dem barrierefreien Eingang klingeln, für den dann wieder keiner zuständig ist… Wir hatten den Spaß bereits in New York erlebt und blieben einigermaßen gelassen, aber ich finde es immernoch erschreckend, wie wenig barrierefrei das öffentliche Nahverkehrsnetz in mancher Großstadt ist!

Tag 3: Disneyland Paris

Wenn man schon einmal vor Ort ist, wieso dann nicht auch noch einen Stop in Disneyland einlegen? Gesagt – getan!
Vor knapp zweieinhalb Jahren waren wir bereits im Disneyworld in Orlando. Damals waren unsere Kinder zweidreiviertel und gerade einmal 8 Monate alt. Beide hatten vom damaligen Trip noch nicht wirklich viel, aber immerhin war der Eintritt für beide kostenlos… 
Nun also, mit diesmal einer Fünfjährigen und einer Dreijährigen, sah das Ganze schon anders aus.
Generell lässt sich sagen, dass das Disneyland Paris vor allem mit kleinen Kindern angenehmer ist als Disneyworld – so zumindest mein Eindruck. Alle kleinkindfreundlichen Attraktionen sind vorhanden, aber der Park wirkt überschaubarer und „machbarer“. Während ich in Orlando das Gefühl hatte, nie alles sehen zu können, fand ich die knapp sieben Stunden, die wir diesmal im Disneyland Paris verbrachten, völlig ausreichend.
Der Park war gut voll, was auch daran lag, dass wir am Tag nach Abschluss der olympischen Spiele dort waren und sicherlich der ein oder andere den Ausflug nach Disneyland noch an seinen Olympiaurlaub angehangen hat. Aber selbst gut gefüllt hielten sich die meisten Wartezeiten in Grenzen. Wir haben keinen „Premier Access“-Pass benötigt.
Mein absolutes Highlight und ein Muss für jeden Disney-Besuch ist „It’s a small world“, aber auch die anderen Themenbahnen wie Schneewittchen und Pirates of the Carribean haben sich gelohnt. Die einzelnen Bahnen sind mit Indikatoren versehen, die anzeigen, ob Attraktionen kleinkindfreundlich sind – sehr hilfreich für Eltern, deren Kinder leicht Angst im Dunkeln oder bei lauten Geräuschen bekommen.


Zur Stärkung sind wir im Au Chalet de la Marionette – Food Courts eingekehrt. Das Essen war erwartungsgemäß keine kulinarische Höchstleistung aber man wurde satt. Wer statt Fast Food lieber in einem richtigen Themenrestaurant essen möchte, sollte unbedingt frühzeitig einen Tisch reservieren.
Und noch ein Tipp von mir: Deckt euch vorher mit sämtlichem Disney-Merchandise ein, den Eure Kinder sonst im Park erstehen wollen. Ich habe z.B. vorab über Amazon Minnie-Ohren bestellt, die einen Bruchteil dessen gekostet haben, was ich im Park dafür gezahlt hätte.

Fazit:

Paris ist immer eine Reise wert! Und beim nächsten Besuch werden wir sicherlich mindestens zwei Tage Sightseeing einplanen, um noch mehr von der Stadt zu erkunden.
Aber in Anbetracht der Tatsache, dass in der Stadt diesen Sommer ein ganz besonderer „Vibe“ herrschte, haben wir es für uns genau richtig gemacht: Den Kindern die wichtigsten Sehenswürdigkeiten gezeigt und uns dann vom olympischen Fieber mitreißen lassen.

Paris war sauberer als ich es in Erinnerung hatte, und wir fühlten uns überall sicher. Natürlich sollte man, wie in jeder Großstadt, auch hier immer ein Auge auf seine Umgebung haben. Ich habe darüber hinaus alles, was ich über den Tag dabei hatte, in eine Gürteltasche gepackt, die ich immer vor dem Körper tragen und somit immer im Blick haben konnte.
Und einen Tagesausflug nach Disneyland kann ich auch nur jedem mit kleineren Kindern empfehlen. Der Park ist sowohl per Auto als auch mit der Bahn in knappen 30 Minuten zu erreichen und bietet einen krönenden Abschluss für jedes Disney-verrückte Kind!

In diesem Sinne:
Au revoir!

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