
Seit Jahren hatten wir endlich alle Fünf eines der langen Wocheneden ohne nur einen einzigen wichtigen Termin. Das mussten wir natürlich direkt für einen kleine Familientrip nutzen. Aufgrund der Empfehlung einer anderen lieben Reisebloggerin fiel unsere Wahl auf Zürich. Wir waren zwar schon einige Male in der Schweiz, aber immer nur im Tessin gewesen. Da der Verkehr rund um Köln und gerade in den Süden an langen Wochenenden immer eine Katastrophe ist, entschieden wir uns diesmal für die Bahn. Da noch alle drei Kinder kostenlos mit uns Erwachsenen fahren, ist dies eine echt entspannte und kostengünstige Möglichkeit, die rund 600 km von Köln mit nur einem Umstieg in Basel zu überwinden. Und wir konnten unser Glück nach den vielen Pannen der vergangenen Bahnfahrten nicht fassen – ausnahmslos alle Züge waren sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg auf die Minute pünktlich.



Impressionen von der Bootsfahrt
Allerdings hielt das Glücksgefühl vor Ort nicht lange an. Den Mädchen wurde jetzt so richtig bewusst, was es hieß, dass sie in der Schweiz ihre mobilen Daten aufgrund der hohen Zusatzkosten nicht nutzen durften und ich nicht bereit war, nonstop einen Hotspot zu Verfügung zu stellen. Und Petrus war diesmal absolut nicht auf unserer Seite; es regnete Bindfäden. Wir ließen uns davon erst einmal nicht abschrecken, schlossen unsere Koffer für 12 CHF (für maximal 6 Stunden) in eins der XXL-Schließfächer am Hauptbahnhof und begaben uns zur Bootshaltestelle Landesmuseum, wenige Meter von Bahnhof entfernt. Von dort aus fuhren wir insgesamt 55 Minuten ein Stück die Limmat und den Zürichsee auf und ab. Dank des Swiss Travel Pass hatten wir mit dem Boot sowie nahezu allen Zug-, Bus- und Bahnverbindungen freie Fahrt. Bei schönem Wetter ist so eine Schifffahrt bestimmt eine wunderschöne Sache, bei strömendem Regen eher ziemlich unspektakulär – aber immerhin sitzt man im Trockenen.
Danach war uns erst einmal nicht mehr nach Stadt und Regen und wir setzten unsere Fahrt mit Tram und Bus zu unserer Unterkunft fort. Aufgrund der extrem hohen Hotelpreisen entschieden wir uns diesmal für ein Airbnb in 15-minütiger Entfernung zum Stadtkern mit Selbstversorgung. Alle nötigen Lebensmittel besorgten wir im nahegelegenen Supermarkt und ließen den Abend bei Spaghetti Bolognese, Bilz und Kniffel ausklingen.



Das FIFA Museum
Am nächsten Morgen sah es wettertechnisch leider nicht besser aus und wir entschieden uns für das FIFA-Museum, eins von 500 Schweizer Museen, die man mit dem Swiss Travel Pass kostenlos besuchen kann. Hier schlugen nicht nur die Herzen der Fußballfans höher, auch die etwas weniger Fußballverrückten können hier viel lernen und erleben. Direkt am Eingang erhalten die Kinder ein kleines Büchlein mit insgesamt 19 Rätseln, die im gesamtem Museums-Areal gelöst werden können. Bei erfolgreicher Suche nach dem Lösungswort nimmt man zusätzlich an der Verlosung eines Museumsballes teil. Neben den üblichen Infowänden gibt es auch allerlei interaktive Stationen: man kann die Sequenz eines Fußballspieles synchronisieren und aufzeichnen lassen, eine Fußballparcours mit insgesamt sechs Stationen bespielen, ein „Jubel“-Selfie mit einem seiner Lieblingsspieler der eFIFA schießen oder ein Grußfoto aus einem der bekanntesten Stadien der Welt machen lassen. Alles in allen hatten wir einen sehr kurzweiligen und spannenden dreistündigen Aufenthalt bei der FIFA.
Auf dem Rückweg kamen wir am Shoppingcenter Sihlcity vorbei und die Mädels plädierten direkt für einen Zwischenstopp. Gesagt, getan. Nur leider hatte der Sohnemann absolut keine Lust auf Schaufensterbummel. Zum Glück entdeckten wir in der obersten Etage einen Mini Club. Nach einer unproblematischen Registrierung konnten wir ihn dort für 5,50 CHF pro Stunde auf einem riesigen und vielfältigen Areal fachmännisch und liebevoll betreuen lassen. Wir anderen schlenderten derweil durch die Vielzahl von Geschäften und mussten einmal mehr feststellen, wie teuer und daher zum Shoppen unattraktiv die Schweiz doch ist…



Impressionen von der Bahnhofstraße
Gerne wären wir am nächsten Tag noch ins Lindt Home of Chocolate, in den Staatszirkus Knie oder ins Wow Museum der Illusionen gegangen, aber alles war wegen des anhaltenden schlechten Wetters komplett ausgebucht. Daher entschieden wir uns trotz des Regens zu einem Bummel über die Bahnhofstraße, einer der teuersten und exklusivsten Einkaufsstraßen der Welt. Hier findet man die luxuriösten Uhren,- Handtaschen- und Modemarken; eine neben der anderen. Und obwohl wir wohl nie zum üblichen Kundenstamm gehören werden, hat man uns überall sehr freundlich und zuvorkommen empfangen und auch den Kindern wurde die ein oder andere Frage mit einer Selbstverständlichkeit und sehr wertschätzend beantwortet. Das würde ich mir für die Kö in Düsseldorf auch ab und an wünschen! Da der Regen allmählich nachließ, ging es für uns am Limmatufer zurück Richtung einiger der typischen Sehenswürdigkeiten wie Frauenmünster, Großer Münster, Züricher Oper, Schauspielhaus und Kunsthalle. Etliche Meter in den Beinen belohnten wir uns vor der Rückfahrt zur Unterkunft noch mit den berühmten und oft empfohlenen Luxemburgerli von Sprüngli, einer etwas kleineren Ausgabe der bekannten Macarons.
Am nächsten Morgen ging es dann – mit einem Nachschub an Luxemburgerli – schon wieder zurück nach Hause.
In diesem Sinne: Ade!
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