Las Vegas, Baby (wortwörtlich) – unser Wochenendtrip mit 4 Monate altem Baby

Las Vegas ist vielleicht nicht das erste Reiseziel, an das man denkt, wenn man mit einem vier Monate alten Baby verreist, aber mit der richtigen Mischung aus Ruhe und ein bisschen Abenteuer war es für uns ein fantastischer Kurzurlaub – und tatsächlich ein richtig lustiger Trip, bei dem sich unser drittes Kind ein Wochenende lang wie ein Einzelkind fühlte!
Von unglaublich leckerem Essen, lang ersehnter Entspannung am Pool bis hin zu einer Reise in die Vergangenheit für Mama und Papa hatte unser dreitägiger Trip von allem etwas zu bieten.


Tag 1: Ankunft & Dinner im Zuma

Unseren Aufenthalt mit zwei Übernachtungen verbrachten wir im Wynn Las Vegas, einem Hotel, in dem mein Mann normalerweise geschäftlich übernachtet. Vom Betreten der Lobby an bekommt man hier das Gefühl, in den Genuss des gehobenen Standards von Las Vegas zu kommen. Auch wenn das Wynn und sein Schwesternhotel Encore sich einen Casinobereich teilen, ist dieser im Vergleich zu den deutlich mehr in die Jahre gekommenen Hotels weiter „unten“ am Strip viel gepflegter, weniger verraucht und auch das Klientel angenehmer. Da weder mein Mann noch ich grosse Spieler sind, war es für uns einfach nur unterhaltsam, das Gewusel aus der Ferne zu betrachten. Wir hatten zuvor im „Schwesterhotel“ Encore übernachtet und genau wie das Encore ist das Wynn wunderschön, elegant und schick – genau das, was man von einem Luxusresort in Las Vegas erwartet. Die Preise sind im Hochsommer einigermaßen bezahlbar, aber machen wir uns nichts vor: Gehobene und neuere Hotels am Strip sind teuer und das gilt auch für alles im und um das Hotel herum. Ich bin immer noch nicht über die 11 $ für eine Flasche Fiji-Wasser hinweg und darüber, dass ein 5-Sterne-Hotel wie das Wynn nicht mindestens eine kostenlose Wasserflasche für das Zimmer anbietet.
Abgesehen davon war aber alles tiptop. Wir bekamen ein kleines Babybett und ein süßes Willkommensgeschenk in Form von Babypflege“Essentials“ von J&J bereitgestellt, ohne extra danach fragen zu müssen. Die Aussicht vom Zimmer war fantastisch und die Zimmerausstattung selbst hat nicht enttäuscht.

Da unsere Vegas-Reise mit unserem Hochzeitstag zusammenfiel, hatten wir geplant, im SW Steakhouse zu feiern, einem super leckeren Steakhaus des Hotels, welches wir bereits im Vorjahr besucht hatten. Die nette E-Mail „Eine Erinnerung an Ihre bevorstehende Reservierung“ enthielt jedoch eine kleine Überraschung: Keine kleinen Kinder erlaubt, auch keine Babys. Etwas verblüfft fragten wir beim Restaurant nach – und wurden noch einmal darauf hingewiesen, dass „keine Kinder unter 5 Jahren“ auch Babys inkludiert. Da ich selbst drei kleine Kinder habe (und schon viele Abendessen durchgestanden habe, bei denen mir die Leute um uns herum leid taten), verstehe ich den Grund für eine solche Richtlinie vollkommen, sie war uns einfach nicht in den Sinn gekommen. Also brauchten wir einen Plan B: Im Jahr zuvor haben wir im Zuma im Cosmopolitan ein wunderbares Abendessen genossen und glücklicherweise hatten sie für uns an diesem Abend noch einen Tisch frei (und kein Kinderverbot). Und wow – das Essen war phänomenal. Ich kann das Omakase-Menü wärmstens empfehlen: Von den perfekt ausgewogenen Aromen bis zu den wunderschön präsentierten Gerichten war es einfach eines der besten Essen, die wir je hatten. Selbst mit einem Baby im Schlepptau, das glücklicherweise während des größten Teils des Abendessens schlief, fühlte es sich wie ein besonderer „Erwachsenen“-Abend an und war eine großartige Möglichkeit, unseren besonderen Tag zu feiern. Glück im Unglück!


Tag 2: Entspannng am Hotelpool

Am Freitag stand Erholung auf dem Programm – ausruhen für das Highlight am Abend. Wir verbrachten den Tag am Pool des Wynn, der wirklich sehr schön angelegt und weitläufig ist. Der Service am Pool war gut, die Preise erwartungsgemäß hoch, aber die Atmosphäre war entspannt. Ich war mir nicht sicher, was mich mit Kindern erwarten würde, aber es waren tatsächlich ziemlich viele Familien mit kleineren Kindern da. Als Mutter fand ich das schön zu sehen, dass Vegas mehr sein kann als sein Ruf – und zu wissen, dass wir nicht die Einzigen waren, die zwischen Cocktails am Pool die Wickeltasche zückten und Roulette-Tisch gegen Kinderwagen tauschten. In Gedanken plante ich bereits den nächsten Ausflug hierher, zu dem wir die beiden älteren Schwestern auch mitnehmen.


Tag 2 Abend: Highlight des Trips – Die Backstreet Boys in der Sphere

Der eigentlichen Grund und Höhepunkt des Kurztrips stand an diesem Abend an: das Konzert der Backstreet Boys im Sphere. Diese Venue ist anders als alles, was ich je erlebt habe – ein immersiver, futuristischer Raum, in dem sich die Show buchstäblich überlebensgroß anfühlte. Ich hatte großartige Dinge gehört und Aufnahmen des Konzerts gesehen, aber es ist unmöglich, das alles wirklich zu beschreiben, ohne selbst dort gewesen zu sein. Das Konzert der Backstreet Boys ist die einzige Show, die ich bisher dort gesehen habe, und ich bin sicher, dass alle Künstler großartige Wege finden, ihre Bühnenshow speziell für die Immersion und das 360-Grad-Erlebnis im Sphere aufzubauen, aber das Millennium-/Weltraumthema dieses Konzerts passte einfach perfekt. Der ganze Saal wurde mitgenommen auf eine Reise durchs All, „Back to the Millennium“ – einfach SO COOL! Und wie es sich als alter eingefleischter Backstreet Boys Fan anfühlt, wenn 20,000 „Quit Playing Games with My Heart“ singen, kann sich bestimmt jeder vorstellen 🙂

Hier sind nur ein paar logistische Anmerkungen, falls Ihr einen Sphere Besuch plant:

  • Anfahrt: Die Sphere ist vom Strip aus zu Fuß erreichbar, mit hohen Absätzen (oder in unserem Fall, etwas knapp in der Zeit nach Übergabe des Babys an den Sitter) ist eine kurze Uber-Fahrt jedoch einfacher. Unser Uber-Fahrer setzte uns am Seiteneingang ab, sodass wir die langen Warteschlangen an den für Rideshare Dropoff vorgesehenen Parkplätzen vermeiden konnten. Wenn Ihr wie wir im Wynn oder Hotels in direktem Umfeld übernachtet, kann man definitiv laufen – etwa 15 Minuten zu Fuß über die Brücke zum Venetian und von dort aus gehen dann Wege z.B. direkt zum Wynn ab.
  • Handyempfang: In der Sphere selbst hatten weder mein Mann noch ich Handyempfang. Wir hatten das Baby bei einem Babysitter gelassen, daher war es etwas nervig, während der Show keine der versprochenen Updates erhalten zu können. Natürlich war alles okay, aber bis ich verstanden hatte, dass die fehlenden Updates an meinem Handy und nicht am unzuverlässigen Babysitter lagen, hat es etwas gedauert.

Ein letztes Wort zum Konzert: Die Backstreet Boys waren (wie zu erwarten) unglaublich – nostalgisch, immer noch mitreissend und voller Energie. Es war ein Abend, der mich direkt in meine Teenagerjahre zurückversetzte, und dass wir diesen Trip down Memory Lane an einem so tollen Ort wie der Sphere erleben konnten, machte es noch spezieller.


Tag 2 Baby Logistik: Wie und wo findet man einen Babysitter für ein Baby

Ursprünglich hatten wir nicht geplant, ein vier Monate altes Baby auf unsere Reise in die Vergangenheit mitzunehmen. Aber wie die meisten Eltern wissen, müssen sich Pläne manchmal ändern, und so kam Baby M mit. Unsere Kinder waren immer gute Reise-Buddies, daher machte ich mir weder Sorgen um den Flug noch darum, sie zum Abendessen oder an den Pool mitzunehmen. Lustigerweise wurden wir allerdings mehrmals aus dem Casino-Bereich gescheucht, als wir mit dem Kinderwagen dort anhielten: „Unter 21 nicht erlaubt!“ – das gilt auch für das Baby, das nicht einmal am Roulettetisch aufrecht sitzen konnte, aber egal!

Die einzige logistische Herausforderung, die wir bewältigen mussten: Wie finden wir einen vertrauenswürdigen Babysitter für den Abend, an dem wir die Tickets für das Backstreet Boys Konzert hatten? Ich hatte anfangs sogar überlegt, sie mitzubringen, würde das aber absolut nicht empfehlen! Die Tribünen sind ziemlich steil, es ist laut und die ganzen 360-Grad-Effekte und visuellen Eindrücke sind einfach reizüberflutend.

Mein Mann hat es zu Beginn der Planung auf den Punkt gebracht: „Vegas ist der letzte Ort, an dem ich mein Baby einer fremden Person anvertrauen möchte.“ Also wandten wir uns schließlich an die vertrauenswürdigste Quelle, die uns einfiel: den Hotel-Concierge. Ich rief vorher an und war überrascht, wie reibungslos der gesamte Ablauf verlief. Babysitting-Dienste scheinen in Vegas zum Standardangebot der Hotel-Concierges zu gehören (im Gegensatz zu anderen Städten, in denen ich mein Glück versucht habe). Ich teilte ihm mit, wann wir einen Babysitter brauchten, buchte direkt über den Concierge und bekam die Bestätigung, ein Profil der Dame, die auf unsere Tochter aufpassen würde, und einen kurzen Anruf von ihr am Vortag, um Grundlegendes zu besprechen. Die Agentur, den uns das Hotel vermittelt hat, heißt „Nannies and Grannies“ und ich würde dort sofort wieder buchen. Man muss zwar bereit sein, bis zu 60 Dollar pro Stunde zu zahlen, was vermutlich einfach der „Vegas“-Tarif ist, aber für unseren besonderen Abend und die Gewissheit, dass eine vertrauenswürdige, geprüfte Babysitterin auf mein Kind aufpasst, war es mir das wert.


Tag 3: Das war’s schon

Obwohl wir beide nicht viel Schlaf bekamen (ich habe die halbe Nacht noch Backstreet Boys Lieder gesummt und mir die Videoaufnahmen angeschaut), standen wir früh auf, um ein letztes Frühstück in einem unserer Lieblingsfrühstückslokale zu genießen: Jardin (ebenfalls im Wynn). Die elegant-tippe Atmosphäre und das fantastische Essen machten das frühe Aufstehen lohnenswert. Nach einem köstlichen Frühstück packten wir zusammen und verabschiedeten uns vom Wynn, bevor es zum Flughafen ging. Da ich mit einem vier Monate alten Baby unterwegs war, war dieser Vegas-Trip ganz anders als die, die ich vor den Kindern gemacht hatte, aber ehrlich gesagt würde ich nichts ändern. Wir hatten alle so viel Spaß und hatten nie das Gefühl, dass die Kleine irgendwie gestört oder in unseren Plänen behindert hätte – ABER wir sind auch nicht mehr in unseren wilden Zwanzigern, wo Partys die oberste Priorität haben.


Fazit

Las Vegas mit Baby? Überraschend machbar! Der Aufenthalt im Wynn bot einen kurzen Abstecher in ein Vegas zwischen Komfort und Casino, Zuma lieferte ein kulinarisches Highlight für unseren Hochzeitstag, der Pool sorgte für die nötige Entspannung und der Besuch der Backstreet Boys im Sphere war ein unvergessliches Highlight. Zwar tauschten wir Casino-Abende gegen Babyfläschchen, aber die Reise bewies, dass Vegas so familienfreundlich – oder so nostalgisch und aufregend – sein kann, wie man es gestaltet.

Hilfreiche Links:

Nannies and Grannies Babysitting: https://nanny4u.com

Wynn Hotel: https://www.wynnlasvegas.com

The Sphere: https://www.thesphere.com

Zuma Restaurant: https://www.zumarestaurant.com