
Die letzte Station unserer Thailandreise sollte Khao Lak werden. Vielen ist die Region rund den Ort selbst vor allem nach dem verheerenden Tsunami im Jahr 2004, bei dem rund 230.000 Menschen starben, ein Begriff. An dieses schreckliche Ereignis erinnert heutzutage nur noch eine Art Museum und die vielen Evakuierungs-Wegweiser.
Ansonsten scheiden sich die Geister an diesem wenige Kilometer langgezogenen Ort. Von „fest in deutscher Hand“ über „wir kommen jedes Jahr wieder“ bis „einmal und nie wieder – vor allem zur Regenzeit“ sind alle Meinungen dabei. Da wir bekanntlich vorher noch nie in Thailand waren, wollte ich aber die Gelegenheit nutzen und mir selbst ein Bild von verschiedenen Regionen machen, ohne, dass es zu stressig für uns als Familie würde. Ich hoffte inständig darauf, dass uns Petrus gnädig sei und es nicht, wie teils berichtet, den ganzen Tag regnet. Also verbrachten wir die letzten sechs Nächte unseres Urlaubes in Khao Lak.

Durch Zufall stieß ich bei der Planung auf das Khao Lak Beach Resort, welches vor noch nicht so langer Zeit von der hawaiianischen Hotelkette Outrigger übernommen wurde. Der Robinson Club befindet sich übrigens keine zwei Kilometer entfernt. Da wie oben bereits erwähnt auf dieser Seite Thailands im Juli und August absolute Nebensaison herrscht, waren nicht nur für diese Unterkunft die Preise weit unter dem Niveau von Phangan und Samui. Zu fünft passen wir in der Regel ohnehin nicht in ein Zimmer, sodass ich es mir zu Angewohnheit machte, die Hotels persönlich anzuschreiben und nach Preisen speziell für unsere Konstellation zu fragen. Und siehe da, sei es aufgrund der Markeinführung in Thailand, der Nebensaison oder meiner netten Nachfrage – der angebotene Preis was fantastisch. So entschieden wir uns für eine Poolvilla für uns Erwachsene, von der ich gerade im Land des Lächelns immer geträumt hatte, und ein Terrassenzimmer für die Kids. Das musste einfach der krönende Abschluss unserer Reise werden
Bereits im Vorfeld hatte ich den Transfer vom Flughafen in Phuket über das Hotel organisiert und so kamen wir reibungslos am frühen Nachmittag im Hotel an. Wir wurden sehr herzlich von der Managerin Ae empfangen, die uns die Anlage und unsere Zimmer zeigte. Das Zimmer der Kids lag unweit unserer Villa, sodass wir die drei stets im Blick haben konnten. Die Zimmer waren hell und modern eingerichtet und aufgrund der kürzlichen Übernahme durch Outrigger frisch renoviert.

Am wohl schönsten Strand unserer Reise testeten wir das nächstgelegenste Beachrestaurant Lomlay Seafood, was allerdings eher unterdurchschnittlich war.
Auf der 90 minutigen Fahrt von Flughafen wurde uns schnell klar, dass wir unsere etwas abenteuerlichen Rollerausflüge wie auf Samui und Phangan hier nicht wagen konnten. Es gab quasi nur eine recht gut frequentierte Schnellstraße, von der direkt die einzelnen Resorts abgingen. Das war uns mit den Kids eindeutig zu gefährlich – zumal einige interessante Ausflugsziele mit einer gewissen Fahrzeit verbunden waren. Also musste diesmal ein Mietwagen her. Gar nicht so einfach, wenn man Wert auf eine ausreichende Versicherung legt. Gott sei Dank gab es aber wenigsten eine Budget Car Filiale ganz in der Nähe. Dort fuhren wir am nächsten Tag zu zweit auf gut Glück mit dem Taxi vorbei und waren nach zweieinhalbstündiger Wartezeit, die wir uns in den umliegenden Geschäften vertrieben, stolze Besitzer eines Leihwagens. In der Zwischenzeit hatten die Kids den Kidsclub und den Gamingroom unsicher gemacht.


Alle fünf wieder vereint ging es auf Empfehlung, die wir deutlich unterstreichen können, zu Mittag ins Pam’s Kitchen. Hier kann man wunderbar innen wie außen sitzen und der Kochkurs soll grandios sein – dieser war leider für unseren Aufenthalt schon restlos ausgebucht. Zurück im Hotel genossen wir einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Für den nächsten Tag hatten wir eine Halbtageswanderung durch den Khao Sok Nationalpark über das Our Jungle House gebucht. Die einstündige Fahrt von Khao Lak war ziemlich kurvenreich, aber gut zu meistern. Vor Ort hatten wir Glück und waren die einzigen Mitglieder der Wandergruppe. Der Eintritt in den Park kostet zusätzlich für Erwachsene 200 Bath und für Kinder bis 14 Jahren 100 Baht. Zusammen mit unserem Guide Peter ging es insgesamt sieben Kilometer durch den Regenwald. Wir sahen drei verschiedenen Affenarten, diverse Geckos, Heuschrecken und Spinnen, eine riesige Artenvielfalt an Bäumen, Blättern und Blumen und einen kleineren Wasserfall. Obwohl es zwischendurch regnete und es nicht super heiß war, waren wir dennoch dank der hohen Luftfeuchtigkeit richtig durchgeschwitzt.



Eindrücke aus dem Khao Sok Nationalpark
Für Abends hatten wir einen Tisch im hoteleigenen Strandrestaurant gebucht, welches ein tolles BBQ Buffet mit Live Musik und einer traditionellen Thai Tanzeinlage anbot. Auch hier wurden wir wie auch schon beim Frühstück nicht enttäuscht.
Zum Cheow Lan See mitten im Khao Sok Nationalpark fährt man von Khao Lak zwar zwei Stunden, aber ich hatte mich schon in Deutschland in die wunderbaren Fotos verliebt. Da das Wetter ganz gut mitspielen sollte und die Organisation durch das Jungle House bereits bei der Wanderung top war, entschieden wir uns kurzerhand zu einem privatgeführten, ganztägigen Ausflug zum See. Zu den Kosten des Ausflugs kommen vor Ort wieder Eintrittsgelder von 300 bzw. 150 Baht sowie örtliche Steuern von 40 bzw. 20 Baht hinzu. Wir wurden nach 60 minütigen Anfahrt im Jungle House eingesammelt und legten die dann nochmal einstündige Fahrt gemeinsam mit unserem Guide Toe zurück. Angekommen am Ratchaprapha Pier wurden wir von den Massen an Touristen nahezu erschlagen. Aber unser Guide versicherte uns, dass sich die Menschenmengen auf dem riesigen See gut verteilten und wir einige unbekanntere Orte ansteuern würden… und so war es auch. Nach insgesamt zwei Stunden Fahrt mit einem der berühmten Longtailbooten und einer 20-minütigen obligatorischen Wanderung durch einen Teil des Regenwaldes machten wir Rast auf der schwimmenden Unterkunft Khaosok Eco Raft. Hier aßen wir traditionell thailändisch zu Mittag, gingen im See schwimmen und konnten mit eins der Kanus ein wenig über den See paddeln. Danach ging es eine knappe Stunde mit dem Boot zurück zum Pier und von dort aus über das Jungle House zurück zum Hotel.



Eindrücke vom Cheow Lan See
Zum Abendessen testeten wir unweit des Hotels das Mr. Bao Family Restaurant mit sensationellem Blick aufs Meer und vielen kleinen Spielmöglichkeiten für die Kids.
Am letzten Tag mit Auto machten wir noch einmal eine kleine Shopping Tour in den Mother Marche Supermarkt, das Rip Curl Outlet und nach Khao Lak City, um die üblichen Souvenirs für daheim zu besorgen.
Wir wollten auch das Internationale Tsunami Museum besuchen, ich war aber bei Ankunft geschockt von der heruntergekommenen Anlage, fand keinen Parkplatz und der Eingang war auch nirgends zu erkennen. Also drehten wir nach einem kurzen Blick auf das berühmte Boot der Rettungswache wieder um.
Am nächsten Morgen hieß es ein letztes Mal bei Pam‘s essen, Koffer packen und ab zum Flughafen. Wahnsinn, wie schnell drei Wochen dann doch wieder vergangen sind!
Ich kann es immer noch kaum fassen, was wir für ein Glück mit dem Wetter hatten! Die paar Male, an denen es wirklich heftig regnete, waren wir entweder ohnehin anders verplant oder haben geschlafen ;-). Seid also mutig und besucht die Region Phuket und Khao Lak durchaus auch im deutschen Sommer – denn laut Aussage unseres Guides am Cheow Lan See waren die aktuellen Menschenmassen nichts gegen die in der Hauptsaison von November bis Mai! Und auch sonst war es in Khao Lak und Umgebung wesentlich ruhiger und entspannter als zum Beispiel die Woche davor auf Samui. Für uns alles in allem also ein gelungenes Ende unserer ersten Thailandreise!
In diesem Sinne: เจอกันเร็ว ๆ นี้
Hilfreiche Links:
https://www.outrigger.com/thailand/outrigger-khao-lak-beach-resort
http://www.khaosokaccommodation.com/