
Im Spätsommer 2021 steckten wir immer noch mitten in der Coronapandemie, in der eine Fernreise in tatsächlich weiter Ferne zu liegen schien. Doch trotz der beschränkten Urlaubsmöglichkeiten wuchs unser Wunsch mit den Kindern die Welt außerhalb Europas zu entdecken. Da für uns bei einer Reise mit Zeitverschiebung und längerer Anreise nur ein Urlaub von mehr als zwei Wochen in Frage kam, sollten es perspektivisch die Sommerferien 2022 werden. Für viele interessante Regionen auf der Welt nicht gerade die beste Reisezeit.
Bei der Suche nach einem geeigneten Ziel kreisten unzählige Gedanken in meinem Kopf: die gesamte Anreisezeit sollte nicht übermäßig lang sein, es sollte einen Direktflug von einem für uns gut erreichbaren Flughafen geben, das Essen vor Ort sollte wegen unserer sehr wählerischen Kinder nicht zu exotisch sein, die medizinische Versorgung sollte überall gewährleistet sein, wir müssten uns nahezu überall ganz frei bewegen können, die politische Lage müsste ungefährlich sein und wir dürften keine zusätzliche Impfung oder Malaria Prophylaxe benötigen.
Es lag also nahe, ein Ziel zu wählen, bei dem man sich auf neuste Erfahrungen in unserem engsten Umfeld verlassen konnte. Und was bot sich da mehr an als die eigene Familie im Ausland. Das Urlaubsland stand fest: Es sollte in die USA gehen, genauer gesagt nach Florida. Leider konnte uns aber zu diesem Zeitpunkt niemand sagen, wann das Einreiseverbot für Touristen endlich auslief. Wenig später hörten wir die ersten Gerüchte über eine Aufhebung und buchten auf gut Glück die Flüge von Frankfurt nach Tampa. Die Flüge zu anderen Flughäfen wie Miami oder Orlando waren wesentlich teurer. Da wir ohnehin herumfahren wollten, war uns Tampa genauso recht wie einer der anderen. Im Nachhinein wirklich unser großes Glück, da die Preise nach offizieller Bekanntmachung förmlich explodierten. Gleiches galt auch für unsere Mietwagenbuchung.
Nun konnte die eigentliche Planung beginnen. Und Ihr könnt sicher sein: So viele Wochen und Monate hatte ich vorher noch nie in eine Urlaubsplanung gesteckt. Die liebe Svenja stand mir dabei als unsere USA Expertin mit Rat und Tat zur Seite.
Vorbereitungen von zu Hause aus
Für die Einreise in die USA benötigt jede*r einen biometrischen Reisepass und eine genehmigte ESTA. Achtung: es muss auch für Kinder ein biometrischer Pass sein, der Kinderreisepass reicht nicht aus!
Wir mussten noch unsere Coronaimpfung bzw. -infektionen am Flughafenschalter vorweisen, das ist aber Gott sei Dank nicht mehr nötig.
Da wir bisher nur eine normale Mastercard besaßen, die die üblichen Gebühren für Auslandseinsätze erhebt, beantragten wir eine kostenlose und gebührenfreie Kreditkarte. Hier gibt es verschiedene Anbieter je nach Bedürfnis des/r Nutzer*in.
In USA sind in vielen Staaten die Autobahnen mautpflichtig. Diese Maut kann man entweder direkt über die Mietwagenfirma mit zusätzlichen Servicegebühren abrechnen lassen oder man besorgt sich selbst einen für den jeweiligen Staat nutzbaren Transponder. In Florida kann man den SunPass nutzen. Für uns passte der SunPass Mini wunderbar. Dank des familiären Vorteils hatten wir den Pass schon bei Anreise mit im Gepäck und konnten ihn nach Übergabe des Mietwagens direkt an die Windschutzscheibe kleben. Die online Einrichtung ging schnell und einfach. Wer sich vor Ort den Pass kaufen möchte, kann dies in den meisten Filialen von Walgreens, Publix oder CVS tun. Achtet auf jeden Fall darauf, den Aufkleber bei Abgabe des Mietwagens wieder zu entfernen, damit niemand auf Eure Kosten weiter damit herumfährt!
Kaum Roadtriperfahren war schnell klar, dass wir einen guten Mix aus Herumreisen und Relaxen an einem Ort planen mussten. Und da war natürlich auch noch mein absoluter Kindheitstraum DisneyWorld…. Um nicht täglich das ganze Gepäck ein- und auszuladen bzw. zu packen, sah ich mindestens zwei Nächten pro Hotel und einem 13-nächtigen Aufenthalt im Ferienhaus vor. So setzte sich unser Floridaurlaub schlussendlich aus Stops in Cocoa Beach, Miami und Key West zusammen, bevor es längere Zeit nach Cape Coral und von dort über Orlando wieder nach Hause ging.
Trotz der oft typisch amerikanisch ausgestatteten Hotelzimmer mit zwei Doppelbetten, teilte man uns bei fast jedem angefragten Hotel mit, dass wir zu fünft zwei Zimmer buchen müssten. Das Problem kannten wir schon zu gut aus Europa und ließ mich immer wieder den Kopf schütteln. Auch was die Sterneanzahl vieler Hotels im Verhältnis zum Preis anging, ließ mich hier und da an der Umsetzbarkeit der Reise zum veranschlagten Budget zweifeln. Immerhin kam uns der ein oder andere Hotelier bei Buchung zweier Zimmer preislich etwas entgegen.
Endlich ging es los
An Tag X kamen wir nach ICE-Ausfall, unfassbar langer Wartezeit vor Check-in und Security und nicht zu vergessen Maskenpflicht während des gesamten Fluges spät abends endlich am Flughafen Tampa an. Das Abenteuer Einwanderungsbehörde meisterten wir komplikationslos und der amerikanische Beamte hatte sogar ein Lächeln für unsere Kinder übrig.
Nach der langen Anreise wollten wir uns erst einmal ausruhen, schnellstmöglich schlafen gehen und ans Klima gewöhnen. Für die erste Nacht blieben wir deshalb direkt am Flughafen im Marriott Hotel. Das Personal war sehr freundlich und das Zimmer etwas in die Jahre gekommen.
Erster Stop Cocoa Beach und Kennedy Space Center
Das Frühstück am nächsten Morgen, dank Jetlag wirklich früh, war wahrscheinlich das Beste des ganzen Urlaubes. Wir nahmen unseren Mietwagen in Empfang und begaben uns ins zweieinhalb Stunden entfernte Cocoa Beach. Da wir genügend Platz im Koffer hatten, konnten wir unser Navi und die Sitzerhöhung für den Jüngsten von Deutschland mitnehmen und nicht für unverhältnismäßig viel Geld anmieten. Auf der Fahrt hielten wir am erstbesten Supermarkt, um uns mit einer einfachen Styropor Kühlbox (sehr zu empfehlen!), Getränken und einigen Snacks auszustatten.
Wir bezogen unser Zimmer im Four Point by Sheraton, welches oberhalb eines Restaurants und eines Starbucks integriert in einem Surfer Shop lag. So konnten wir vom Bett aus in den Laden gucken. Das war ganz witzig, muss man jetzt aber auch nicht unbedingt haben. Das Personal war auch hier sehr freundlich und das Zimmer zweckmäßig und für amerikanische Verhältnisse sauber. Das Nötigste ausgepackt, ginge es für uns die 20 Minuten zu Fuß zum Cocoa Beach Pier.

Die Kinder wollten direkt ins badewannenwarme Wasser und wir ließen uns die Meeresbriese um die Nase wehen. Auf dem Rückweg wurden wir von einem heftig, für diese Jahreszeit typischen Sommerregen erwischt. Bei Außentemperaturen von mindestens 25 Grad war das aber nicht allzu unangenehm. Für abends hatten wir uns über TripAdvisor ein griechisches Restaurant namens Pita Paradise herausgesucht. Naja, sagen wir mal so: die über 750 begeisterten Bewerter*innen können unmöglich schon einmal in der Mittelmeerregion gegessen haben, auch wenn das Essen als solchen ok war.
Am nächsten Tag ging es zum ersten meiner beiden absoluten Highlights dieses Urlaubes: Ins eine Stunde entferne Kennedy Space Center der NASA. Als Wiederholungstäterin beim Tag der offenen Tür des DLR in Köln und erblich bedingter Raumschiff Orion Fan sah ich es schon fast als meine Pflicht an, den amerikanischen Kollegen einen Besuch abzustatten. Ich war im Weltall-Himmel! Die Kinder schwer an den unzähligen und sehr verlockenden Souvenirsshops und Burger- oder Eiscremeläden vorbei navigierend, verbrachten wir dort einen aufregenden und sehr interessanten Tag für Groß und Klein. Wir bestaunten unter anderem die Saturn-V-Rakete und die Raumfähre Atlantis, fuhren mit dem Bus am Apollo-8-Startplatz vorbei und ließen die Kinder sich im Indoorspielplatz austoben. Trotz der für deutsche Verhältnisse hohen Eintrittspreise durchaus ab dem Grundschulalter und nicht nur für Weltraum- und Technikaffine lohnend.

Abends wagten wir einen neuen Versuch, europäisch zu essen. Wieder von TripAdvisor inspiriert, landeten wir in der Pizzeria Mangia e Bevi. Diesmal war es ein voller Erfolg!
Auf Höhenflug unserer letzten Restauranterfahrung, suchten wir auf gleiche Weise etwas für das Frühstück am nächsten Morgen heraus: das Beachside Grill & Deli. Ein uriger Laden und genauso urigem Besitzer mit typisch amerikanischem Frühstück, bei dem selbst unser Jüngster glänzende Augen bekam.
Zweiter Stop Miami und Miami Beach
Gut gestärkt ginge es für uns die 200 Meilen lange Strecke runter nach Miami. Auf dem Weg machten wir in Palm Beach halt, um einen Blick auf das Trumpsche Anwesen Mar-a-Lago zu erhaschen (sah man aber nichts), am Flagler Museum vorbeizufahren und das Luxushotel The Breakers (zumindest von außen) zu bestaunen.
Angekommen in Miami bezogen wir unsere Zimmer im Novotel Miami Brickell. Ein schönes, sauberes Hotel in guter Lage für Ausflüge rund um Miami. Die Kinder kühlten sich kurz im Rooftop Pool ab, während wir Eltern auspackten.
Noch etwas sprachlos über die Parkpreise des Hotels, fuhren wir wenig später die 20 Minuten nach Miami Beach und kamen vom Regen und die Traufe. Das sollte sich auch während des restlichen USA Aufenthalt nicht ändern. Aber immerhin fand man (fast) überall problemlos einen Parkplatzt.
Wir schlenderten am Strand, den Ocean Drive und dessen Umgebung entlang, bestaunten die unzähligen Art-Déco Gebäude und das ein oder andere skurrile Outfit. Angespornt von so vielen gestählten Körpern, trainierte unser Jüngster am Muscle Beach direkt eine Runde mit. Bei der Lokalauswahl recherchierten wir diesmal nicht lange und setzen uns zufällig in das erstbeste Restaurant, das Sunny’s. Eine gute Wahl, wie sich herausstellte.

Gegenüber unserem Hotel befand sich eine große Supermarktfiliale von Publix. Dort ließen wir uns am nächsten Tag fürs Frühstück leckere Sandwiches à la Subway zusammenstellen und starteten zur Bootstour „Millionärshäuser & Venetian Island“ am 10 Minuten entfernten Bayside Marketplace. Eine schöne Tour und ein willkommener Ausgleich für die Laufeinheiten der vergangenen Tage.

Mit gepackter Strandtasche im Kofferraum fuhren wir 20 Minuten weiter zum Key Biscane und verbrachten ein erholsames Stündchen am Strand. Nachmittags stand die imposante Street-Art der Wynwood Walls auf dem Programm. Durch die Hitze und das Programm der letzten Tage war ein bisschen mehr Motivationshilfe als üblich vonnöten, um die Kinder bei Laune zu halten. So entschieden wir uns gegen einen Bummel durch Miami selbst und fuhren ins Hotel, damit die Kinder noch eine Runde in den Pool hüpfen konnten. Abends ließen wir unseren Stop in Miami mit einem Essen bei Marabu im Brickell City Center ausklingen und fühlten uns richtig amerikanisch.

Dritter Stop Key West
Wieder mit Sandwiches, Snacks und Getränken von Publix bestückt, ging es für uns dreieinhalb Stunden die Keys entlang nach Key West. Nach den vergangenen Stopps bestens eingespielt, checkten wir im Kimpton Lighthouse Hotel ein und die Kinder sprangen in den Pool. Das Hotel war zentral gelegen und alle Sehenswürdigkeiten in Key West fußläufig erreichbar. Unser 2-stöckiges, wirklich großes Zimmer befand sich in einem der kleinen Bungalows mitten in der kubanisch angehauchten und netten Hotelanlage. Wir hatten Glück und ergatterten einen der wenigen Parkplatze direkt am Hotel. Unter dem grundsätzlich inkludierten Continental Breakfast hatten wir uns allerdings nicht nur Toast oder Bagel mit Butter sowie sirupähnlichen Saft und Joghurt vorgestellt. Hier zahlt man eindeutig zu viel trotz Namen und Lage.

Wir erkundeten die Stadt, in dem wir die bekannte Duvalstreet entlangliefen. Vorbei am Pub Sloppy Joe’s, der Werbung für einen Schuppen namens Garden of Eden (ich muss beim Gedanken daran immer noch lächeln, weil gar nicht meins) und einem Abendessen im Hard Rock Café, kamen wir nach einem insgesamt 20-minütigen Spaziergang zum Mallory Square. Dort bewunderten wir mit vielen Anderen den Sonnenuntergang.

Den obligatorischen Ausflug zum südlichsten Punkt der kontinentalen USA hatten wir uns für den darauffolgenden Vormittag vorgenommen. Nach zehn Minuten erreichten wir unser Ziel und mussten uns bereits in eine ganz schön lange Schlange Wartender einreihen. Das erhoffte Urlaubsfoto im Kasten, liefen wir am Beginn des Highway 1 vorbei und besuchten eine Rumbrennerei. Auf Empfehlung der Rezeptionistin unseres Hotels aßen wir abends im Rams Head Southernmost die besten Rippchen unseres Lebens! Und meine Messlatte lag wirklich hoch, das könnt Ihr mir glauben. Zum Nachtisch probierten wir den für Key West typischen Lime Pie.

Vierter Stop Cape Corale
Am nächsten Morgen lag die längste Autofahrt des Urlaubes vor uns. Bis ins gut 300 Meilen entfernte Cape Coral rechneten wir mit fünfeinhalb Stunden. Wir fuhren den Tamiami Trail entlang, bestaunten die kleinste Postfiliale der USA in Ochopee (nachdem wir das erst Mal aus Versehen dran vorbeifuhren) und entschieden uns wenige Minuten später spontan für eine Airboat Tour von Wooten‘s in den Everglades. Wir hatten wenig Glück und bekamen nur zwei Alligatoren zu Gesicht und der Lärm des Luftbootes war mir trotz der Kopfhörer zu laut. Etwas demotiviert von diesem Erlebnis setzten wir unsere noch 90-minütige Fahrt fort.

Cape Coral war uns von Deutschland aus immer schon ein Begriff, wenn wir uns auch nichts unter der Stadt mit den unzähligen Kanälen vorstellen konnten. Auf beiden Seiten unserer Familien gab es aber Mitglieder, die häufig hier Urlaub machten. Meiner Meinung nach lag Cape Coral für Ausflüge in interessante Gegenden Floridas nicht besonders praktisch. Aber irgendwas schien die Gegend wohl zu haben, in der man schöne, große Ferienhäuser mit privatem Pool zu erschwinglichen Preisen mieten konnte – vielleicht war es aber auch nur das. Da Svenja selbst hier zwei Ferienhäuser vermietet, entschieden wir uns den Großteil unseres Urlaubes im Casa de Emma zu verbringen. So konnten wir davon ausgehen, ein familienfreundliches, gut ausgestattetes Haus mit tollem Pool und bequemen Betten vorzufinden und für alle Fälle eine deutsche Vermieterin an der Seite zu haben. Letzteres wurde uns mehrfach von Freunden und Bekannten empfohlen, also umso besser!
Nach sieben Nächten in vier verschiedenen Städten waren wir froh, nun für die nächsten knapp zwei Wochen an einem Ort zu schlafen. Wir entschleunigten unseren Tagesablauf, jeder durfte nach Belieben ausschlafen und frühstücken und wir planten den nächsten Tag spontan am Vorabend.

Wir sind zum Beispiel am Siesta Key Beach, von dort aus am Turtle Beach und weiter nach Venice Beach gefahren, an dem wir viele schöne Muscheln sammelten. Gerade am Siesta Key Beach ist es am Wochenende extrem voll, sodass wir dort das erste und einzige Mal im gesamten Urlaub keinen Parkplatz bekamen. Glück für uns, da wir sonst nie die schönen Muscheln am Turtle Beach gesammelt hätten. Beim zweiten Versuch unter der Woche funktionierte es dann aber. Von Cape Coral beträgt die Fahrzeit gut 90 Minuten.
Ein anderes Mal ging es zum Fort Myers Beach (gefiel uns gar nicht) und dann weiter nach Sanibel Island und Captiva. Bis dahin ist man circa 50 Minuten unterwegs.

Ohne die Kinder haben mein Mann und ich einen kleinen Ausflug nach Matlacha und Pine Island gemacht. In Matlacha kann man in und um die farbenfrohen Häuser herum diverse Straßen- und Handwerkskunst bewundern.
Wir hatten das große Glück die Westküste Floridas vor den verheerenden Wirbelstürmen wenige Wochen später zu bereisen. So konnten wir Naples noch „intakt“ erkunden. Wir schlenderten die Einkaufsstraßen entlang und sahen am Pier sogar einen Delfin schwimmen.
Was natürlich bei einer USA Reise nicht fehlen darf, ist ein ausgiebiger Shoppingtrip in eins der diversen Outlets. Da wir uns auf Empfehlung gegen das Sawgras Outlet in Miami entschieden, ging es für uns ins 30 Minuten entfernte Miromar Outlet. Trotz des schlechten Wechselkurses und der zum Teil ordentlich angehobenen Preise, lohnte sich für uns dennoch der dortige Einkauf.
In Cape Coral selbst waren wir insgesamt zweimal Tropical Breeze Fun Park Minigolf spielen. Ich hatte den Park zufällig bei Groupon entdeckt und mich dabei über die vergünstigten Preise gefreut. Die Anlage ist sehr witzig aufgebaut und ganz anders als man die genormten Minigolfanlagen hierzulande kennt.
Auch die Kulinarik der Stadt konnten wir testen. Man sagte uns, wir sollten unbedingt das typisch amerikanische Eis in einer der Cold Stone Filialen kosten. Ein halbes Vermögen leichter, waren die Kinder freudestrahlend im Besitz eines der besagten Eiscremekugeln. Nicht übel! Während eines morgendlichen Spazierganges durch den Cape Harbour testeten wir die Pancakes bei The French Press – auch hier waren wir sehr zufrieden. Am letzten Abend ginge es für uns in ein Restaurant der Rib City Kette. Obwohl die Rippen nicht an die aus Key West herankamen, konnten wir dort durchaus sehr lecker essen. Ansonsten versorgten wir uns aufgrund der hohen Restaurantkosten und dank der vollausgestatteten Küche im Casa de Emma selbst. Neben Publix kaufen wir bei Aldi oder auch Walmart ein. Was eine Flexibilität, wenn man sonntags abends noch mal schnell ein paar Dinge besorgen kann!
Die Zeit verging wie im Flug und wir hatten eine schöne Zeit, aber die Faszination vieler Deutschen an Cape Coral konnten wir auch nach zwei Wochen nicht nachempfinden.
Letzter Stop Orlando und DisneyWorld
Nun stand das große Finale unseres Urlaubes an: Wir fuhren die letzten drei Nächte nach Orlando bzw. Lake Buena Vista und verbrachten zwei unvergessliche Tage im DisneyWorld. Mein Kindheitstraum sollte endlich in Erfüllung gehen. Und so war ich wohl die Aufgeregteste von uns, als es endlich so weit war.
Wie auch bei vergleichbaren Parks weltweit zahlt man hier direkt den Namen mit. So sind die Preise für Unterkünfte im engsten Speckgürtel schon fast unverschämt. Wir entschieden uns für ein Apartment im Lake Buena Vista Resort Village & Spa. Typisch amerikanisch, etwas in die Jahre gekommen und mit einer verspielten Poollandschaft waren wir dort zufrieden.
Nach der von Cape Coral gut dreistündigen Fahrt und dem Check-in im Hotel ließen wir uns in Disney Springs treiben. Zu Mittag aßen wir im Planet Hollywood. Auf dem Rückweg zum Hotel deckten wir uns im Supermarkt mit Getränken, Snack und Tiefkühlpizza ein, denn der nächste Tag sollte der schönste, aber auch anstrengendste der ganzen Reise werden.
Wegen der kulanten Stornobedingungen und des identischen Preises hatte ich die Eintrittskarten über GetYourGuide gebucht. Natürlich fragten wir uns, ob die Eintrittspreise im Verhältnis zum Erlebnis stehen. Diese Frage muss jede*r für sich persönlich beantworten. Manche sagen, es lohnt sich nicht und es gibt im Vergleich zu anderen Parks zu wenig Nervenkitzel. Letzterem kann ich zustimmen. Wer schnelle Achterbahnen mit Loopings und dergleichen sucht, der ist hier wahrscheinlich wirklich falsch und fährt vielleicht lieber ins Busch Gardens nach Tampa. Wer aber wie ich Disneyfilme liebt und sich für einen Tag in seine Kindheit zurückversetzt fühlen will oder einen Park sucht, in dem auch Kinder mit sechs Jahren und einer Körpergröße von etwas über 1,1m (fast) überall mitfahren und -machen dürfen, ist hier goldrichtig.
Über die „My Disney Experience“-App hatte ich den Genie+ Pass gebucht, der unter anderem an den beliebten Attraktionen kürzere Wartezeiten versprach. Wenn auch bei der Bedienung für mich ein etwas sperriges Unterfangen, aber dennoch lohnend! Für die Kinder erwies sich das MagicBand als gelungene Ergänzung. Aufgrund der Abenteuerlust unseres Jüngsten stattete ich ihn für alle Fälle noch mit einem Airtag aus.

Um meinen Anforderungen gerecht zu werden, mussten alle am nächsten Morgen entsprechend früh auf den Beinen sein. So waren wir pünktlich um 09:00 Uhr zur Parkeröffnung im Magic Kingdom. Den Tag über klapperten wir eine Attraktion nach der anderen ab und machten lediglich eine größere Mittagspause im Cosmic Ray‘s Starlight Café, einem der vielen Einkehrgelegenheiten. Wie überall im Park war auch dieses Café sehr gut besucht und wir mussten ein paar Augenblicke nach einem freien Platz für uns Fünf suchen. Essen konnte man via App bestellen und bezahlen. Danach ging es gestärkt in die zweite Tageshälfte. Nach insgesamt 12 kurzweiligen Stunden bei rund 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit auf den Beinen ging es für uns zurück ins Hotel. Bei den Menschenmassen, die gleichzeitig nach dem wunderschönen Feuerwerk Richtung Ausgang strömten, ahnten wir Böses. Doch das große Chaos blieb komplett aus und wir befanden uns wenig später im Auto.
Im Hotel angekommen, reichten die restlichen Kraftreserven gerade noch für das Zubereiten der Fertigpizza und Duschen gehen. Und so fielen wir zu später Stunde völlig erschöpft, aber glücklich ins Bett.

Denn am nächsten Tag stand Teil zwei des geplanten Disney Marathons an: Diesmal ging es für uns in die Hollywood Studios und wieder standen wir bei Eröffnung des Parks an vorderster Front. Da gerade dem Jüngsten noch der gestrige Tag in den Knochen steckte, entschieden wir uns trotz seiner sechs Jahre für einen Leihbuggy – das machte es uns wirklich leichter. (Ich sehe meine Mutter beim Lesen dieses Satzes förmlich den Kopf schütteln…)
Wir ließen es etwas langsamer angehen und besuchten wesentlich mehr Shows und Mini-Musicals als am Tag zuvor. Ab dem frühen Nachmittag war die Luft dann raus. Wir hatten aber auch so gut wie jede gewünschte Attraktion besucht. Der Rückweg zum Hotel fiel uns daher nicht allzu schwer. In Lake Buena Vista angekommen, sprangen die Kinder nach einem verspäteten Mittagessen im Food Court des angrenzenden Factory-Outlets in den Hotelpool. Am Abend ging es diesmal früh ins Bett.
An dieser Stelle muss ich unseren drei Kindern ein großes Lob aussprechen: Wenn sie sonst auch noch so viel meckern und motzen, wenn ich den Tag in meinem Planungswahn mal wieder zu eng getaktet habe, haben nicht zuletzt die Drei dafür gesorgt, dass „am magischsten Ort auf der Welt“ wirklich – und wenn auch nur für mich – „Träume wahr wurden“.
Ab nach Hause
Und eh wir uns versahen, brach der letzte Tag unserer 21-tägigen USA-Reise an. Wir packten in aller Ruhe das Auto und machten uns auf den Weg ins 90 Minuten entfernten Tampa. Durch ein zufälliges Gespräch mit zwei Amerikanern entschieden wir uns zu einem letzten typisch amerikanischen Mittagessen bei Goody Goody Burger. Nach einem kleinen Spaziergang durch die nahegelegenen Straßen mussten wir allerdings zum Flughafen.
Die Rückgabe des Mietwagens, Check-in, Passkontrolle und Security brachten wir ohne Zwischenfälle hinter uns und saßen wenig später mit unzähligen Erinnerung fürs Leben im Gepäck im Flugzeug Richtung Frankfurt.
In diesem Sinne: See you soon!
Hilfreiche Links:
https://www.visitorlando.com/things-to-do